Monatsarchive: September 2017

Jobenlargement – Aufgabenerweiterung gegen Langeweile


Ähnlich wie beim Jobenrichment wird beim Jobenlargement mittels einer Aufgabenerweiterung versucht, Langeweile und Motivationslosigkeit am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Dabei handelt es sich jedoch beim Jobenlargement um eine horizontale Aufgabenerweiterung, was bedeutet, dass sich die neuen Aufgaben auf in etwa derselben Verantwortungsebene befinden.

Wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über lange Zeit hinweg immer dieselben Tätigkeiten verrichten, dann kann Monotonie und Mangel an Abwechslung irgendwann zu Langeweile am Arbeitsplatz führen. Dies kann zur Folge haben, dass das Interesse an den Aufgaben nachlässt und dass sich Fehler einschleichen. Damit es nicht zur inneren Kündigung kommt und der Job wieder interessant wird, kann Jobenlargement das Mittel der Wahl sein. Im Rahmen des Jobenlargements kann beispielsweise eine Person, die im Einkauf arbeitet und jeden Tag Bestellungen aufgibt, weitere Aufgaben zugewiesen bekommen. Zu diesen neuen Aufgaben können beispielsweise das Entgegennehmen der bestellten Ware und die Überprüfung der Lieferscheine sein. Dabei handelt es sich um neue Aufgaben, die sich auf derselben Hierarchieebene befinden.

Wichtig beim Jobenlargement ist, dass die davon betroffene Arbeitskraft durch die neuen Aufgaben nicht unter Zeitdruck gerät und bei den ursprünglichen Aufgaben entsprechend entlastet wird. Zu den Vorteilen des Jobenlargements zählt zum einen die Verminderung von Monotonie und Langeweile, was die Arbeitszufriedenheit erhöht. Außerdem kann die soziale Kompetenz gesteigert werden, weil durch die neuen Aufgaben oft auch eine Zusammenarbeit und Absprache mit weiteren Arbeitskräften erfolgt und man untereinander Erfahrungen bei der Aufgabenerledigung austauscht, von denen dann mehrere Personen profitieren. Durch die Übernahme von vorgelagerten und nachgelagerten Aufgaben wird außerdem einer Entfremdung entgegengewirkt, Beschäftigte identifizieren sich eher mit den Ergebnissen ihrer Arbeit, wenn sie nicht nur für einen winzigen Ausschnitt eines Arbeitsablaufes verantwortlich sind. Als nachteilig kann der Schulungsaufwand für die neuen Aufgaben angesehen werden, was sich aber schnell relativiert, denn durch die Schulungen ist mehr Flexibilität beim Personaleinsatz möglich, zum Beispiel wenn jemand krank wird oder Urlaub nimmt.

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Jobenrichment – Arbeitsbereicherung steigert die Motivation


Durch Jobenrichment, wie man die Arbeitsbereicherung durch Aufgabenanreicherung am Arbeitsplatz auch bezeichnet, soll die Motivation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesteigert werden.

Wenn gut ausgebildete und langjährige Fachkräfte über Jahre hinweg dieselben Tätigkeiten verrichten, dann kann mit der Zeit die Motivation nachlassen. Nachlassende Motivation kann sich vielfältig auf den Betrieb auswirken, meistens leider negativ. Die Krankheitstage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegen bei unmotivierten Arbeitskräften oftmals über dem Branchendurchschnitt. Das Arbeitstempo nimmt ab und die Fehlerquote steigt an. Und es kann vorkommen, dass sich qualifizierte aber unmotivierte Fachkräfte nach beruflichen Alternativen umsehen und im übelsten Fall zur Konkurrenz abwandern.

Doch soweit muss es nicht kommen. Mit Jobenrichment haben Personalverantwortliche ein wichtiges Instrument zur Hand, um Motivation zu fördern und den negativen Konsequenzen mangelnder Motivation entgegenzuwirken.

Beim Jobenrichment kommen zur eigentlichen Tätigkeit noch weitere Aufgabenbereiche hinzu, die sich auf einer höheren Verantwortungsebene befinden. Beispielsweise tätigt ein Einkäufer routinemäßig die Bestellungen bei vorgegebenen inländischen Lieferanten zu bestehenden Preisen. Im Rahmen des Jobenrichments kann der Einkäufer strategische Entscheidungen treffen und neue Lieferanten auswählen und eigenständig Preise und Lieferkonditionen neu verhandeln. Er kauft auch bei ausländischen Zulieferern ein und benutzt fremdsprachliche Fachvokabeln. Dadurch übernimmt er neue Aufgaben, die in einer höheren Hierarchieebene angesiedelt sind.

Wichtig ist, dass sich die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer aktiv für das Jobenrichment entscheiden und selbst den Wunsch haben, an Maßnahmen zur Arbeitsbereicherung durch Aufgabenanreicherung teilzunehmen. Mögliche Nachteile des Jobenrichments, wie Angst vor Überforderung und die Bewältigung anfallender Weiterbildungen, können bei einer aktiven Entscheidung für Jobenrichment besser bewältigt werden. Deshalb sollte auch niemand zum Jobenrichment gedrängt werden. Die Vorteile des Jobenrichments liegen auf der Hand. Durch interessantere Aufgaben steigen die Motivation das Verantwortungsbewusstsein und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ans Unternehmen gebunden.

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