Jobenlargement – Aufgabenerweiterung gegen Langeweile


Ähnlich wie beim Jobenrichment wird beim Jobenlargement mittels einer Aufgabenerweiterung versucht, Langeweile und Motivationslosigkeit am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Dabei handelt es sich jedoch beim Jobenlargement um eine horizontale Aufgabenerweiterung, was bedeutet, dass sich die neuen Aufgaben auf in etwa derselben Verantwortungsebene befinden.

Wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über lange Zeit hinweg immer dieselben Tätigkeiten verrichten, dann kann Monotonie und Mangel an Abwechslung irgendwann zu Langeweile am Arbeitsplatz führen. Dies kann zur Folge haben, dass das Interesse an den Aufgaben nachlässt und dass sich Fehler einschleichen. Damit es nicht zur inneren Kündigung kommt und der Job wieder interessant wird, kann Jobenlargement das Mittel der Wahl sein. Im Rahmen des Jobenlargements kann beispielsweise eine Person, die im Einkauf arbeitet und jeden Tag Bestellungen aufgibt, weitere Aufgaben zugewiesen bekommen. Zu diesen neuen Aufgaben können beispielsweise das Entgegennehmen der bestellten Ware und die Überprüfung der Lieferscheine sein. Dabei handelt es sich um neue Aufgaben, die sich auf derselben Hierarchieebene befinden.

Wichtig beim Jobenlargement ist, dass die davon betroffene Arbeitskraft durch die neuen Aufgaben nicht unter Zeitdruck gerät und bei den ursprünglichen Aufgaben entsprechend entlastet wird. Zu den Vorteilen des Jobenlargements zählt zum einen die Verminderung von Monotonie und Langeweile, was die Arbeitszufriedenheit erhöht. Außerdem kann die soziale Kompetenz gesteigert werden, weil durch die neuen Aufgaben oft auch eine Zusammenarbeit und Absprache mit weiteren Arbeitskräften erfolgt und man untereinander Erfahrungen bei der Aufgabenerledigung austauscht, von denen dann mehrere Personen profitieren. Durch die Übernahme von vorgelagerten und nachgelagerten Aufgaben wird außerdem einer Entfremdung entgegengewirkt, Beschäftigte identifizieren sich eher mit den Ergebnissen ihrer Arbeit, wenn sie nicht nur für einen winzigen Ausschnitt eines Arbeitsablaufes verantwortlich sind. Als nachteilig kann der Schulungsaufwand für die neuen Aufgaben angesehen werden, was sich aber schnell relativiert, denn durch die Schulungen ist mehr Flexibilität beim Personaleinsatz möglich, zum Beispiel wenn jemand krank wird oder Urlaub nimmt.

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